Bosnien und Herzegowina

Geschichte:

Bis zur Einwanderung der Slawen im 6. Jahrhundert n. Chr. stand das Gebiet von Bosnien und Herzegowina unter römischer Herrschaft. Ab dem 9. Jahrhundert befanden sich einige Teile Bosniens unter serbischer und kroatischer Besatzung, Teile der Herzegowina waren von den Serben besetzt. Zwischen dem 11. und dem 14. Jahrhundert entstand das Fürstentum Bosnien, welches im 14. Jahrhundert als Königreich Bosnien seine Blütezeit erreichte. Im Anschluss daran erfolgte auch hier die Besetzung durch die Türken im 15. Jahrhundert und damit die Eingliederung Bosniens in das osmanische Reich. 1878 wurde im Berliner Kongress Bosnien und Herzegowina unter österreichisch-ungarische Verwaltung gestellt und 1908 von Österreich-Ungarn annektiert. 1914 wurde Erzherzog Franz Ferdinand mit seiner Frau in Sarajevo ermordet, was in der Folge den Ersten Weltkrieg auslöste. 1918 wurde Bosnien-Herzegowina Teil des „Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen“, dem späteren Königreich Jugoslawien. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bildete sich unter Tito die sozialistische Republik Jugoslawiens in der Bosnien und Herzegowina eine Teilrepublik war. 1984 fanden die Olympischen Winterspiele in Sarajevo statt. Nach dem Zerfall Jugoslawiens 1991 begann 1992 der Bosnienkrieg, der bis zum Friedensschluss von Dayton im Jahre 1995 an dauerte. Im Zuge dieses Friedensschlusses wurde der heutige Staat Bosnien und Herzegowina gegründet.

Der ehemals mittlere Teil Jugoslawiens umfasst heute eine Fläche von ca. 51.000 Quadratkilometern und hat ca. 4,5 Mio. Einwohner.

Weinbau:

Bosnien und Herzegowina ist in weiten Teilen geprägt durch eine bewaldete Mittelgebirgslandschaft, im Süden in der Herzegowina ist die Region karstig und trocken und damit für den Weinanbau eher schlecht geeignet.
Doch in der Herzegowina gibt es einige kleine Flächen um Mostar, die sich für Weinanbau eignen und in denen überwiegend autochthone Rebsorten angebaut werden: für Weißwein die Rebsorte Zilavka und für Rotwein die Rebsorte Blatina, wobei Zilavka auch über die Grenzen Bosnien und Herzegowinas hinaus angebaut wird, beispielsweise in Mazedonien.
Der organisierte Weinbau in Bosnien und Herzegowina geht bis in das 19. Jahrhundert zurück, als unter der Herrschaft der Habsburger das Obst- und Weinbauamt in Gnojnice gegründet wurde.

Weine, die „aus Steinen wachsen“

Mit 2.300 Sonnenstunden im Jahr gehört diese Region zu den sonnigsten Gebieten Europas. Wegen des mediterranen Klimas und des Felsenbodens wurde schon vor rund 2.000 Jahren im Süden des zentralen Balkangebirges, im Tal Neretva Weinbau betrieben.

Weine aus der Herzegowina wurden schon 1353 in ganz Europa hoch gelobt. 1886 gründete das österreichisch-ungarische Kaiserhaus bei Mostar einen Weinkeller, der die Weine Žilavka und Blatina für die Wiener Hofburg kelterte. Aus den vormals kaiserlichen Weinkellern entstand die Firma HEPOK und daraus dann die Privatkellerei Vinarija Čitluk dd, die nach wie vor beide Weine mit kontrollierter Herkunft Herzegowina abfüllt.

In den sonnendurchtränkten Steinplantagen bei Mostar gedeiht mit dem weißen Žilavka ein trockener Wein mit kontrollierter Herkunft Herzegowina – der meistverkaufte der Region. Ebenfalls ein Wein mit kontrollierter Herkunft Herzegowina ist Blatina, ein trockener feinherber, tief dunkelroter Wein.